Dienstag, 20. März 2012

Elektro-Kachelofen als ideale Zusatzheizung

Keine Sorge - dieser Titel ist ironisch gemeint! 
Ich habe ihn nur deshalb gewählt, weil er mir heute so richtig ins Auge gesprungen ist!

Heute habe ich in der Werbung einer Regionalzeitung für die Hausmesse eines Hafners äußerst interessante Informationen gelesen, die mich veranlasst haben, diese sofort näher zu hinterfragen!
Im Rahmen dieser Hausmesse wurde angekündigt, dass man die neuesten Entwicklungen im Kachelofenbau zu sehen bekommt!

Hausmesse mit den neuesten Entwicklungen im Kachelofenbau

Der Reihe nach wurden hier der „Solarkachelofen“, der „Kaminofen mit Wasserführung“, der „Küchenherd mit Heizeinsatz“ und der „Elektrokachelofen als ideale Zusatzheizung“ angepriesen.
Ich möchte daher der Reihe nach auf diese einzelnen „neusten Entwicklungen im Kachelofenbau“ näher eingehen – doch eines vorweg – die Begriffe „Kachelofen wurden bei diesen „neusten Entwicklungen im Kachelofenbau“ auf fahrlässige Weise missbraucht, da hier suggeriert wird, dass es sich dabei um KachelÖfen handeln würde, was definitiv NICHT der Fall ist! Aber der Reihe nach:

Der Solarkachelofen
Als erste „neueste Entwicklung im Kachelofenbau“ wurde hier der „Solarkachelofen“ angepriesen!
Nach Recherche auf der entsprechenden Internetseite erlebte ich ein erstes „AHJA“ Erlebnis – denn der Ofenbauer verstand unter einem Solarkachelofen einfach eine Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung, einen dazugehörigen Pufferspeicher und einen „Körper, der mit Überwurfkeramik ausgestattet war, unter dessen Oberfläche Heizschlangen – analog zur Fußbodenheizung – verlegt waren. Nun drängt sich einem rational denkenden Menschen die Frage auf, warum ich das mache, da ich ja wissentlich nur im Sommer eine Solaranlage wirklich effizient nutzen kann und im Winter keinesfalls die notwendige Sonneneinstrahlung habe, um das Wasser entsprechend zu erwärmen. Oder anders gesagt – wir benötigen eigentlich einen Ofen genau dann, wenn die Sonnenenergie nicht ausreicht, um uns mit Wärmeenergie zu versorgen. Denn wenn dieses System funktionieren würde, dann bräuchte man eigentlich gar keine klassische Heizung mehr zu installieren, da man einfach eine große Solaranlage auf das Dach baut, und dann hat man nicht nur Warmwasser, sondern es werden auch die Räume beheizt!

Der Kaminofen mit Wasserführung und der Küchenherd mit Heizeinsatz
Die zweite und dritte „neueste Entwicklung im Kachelofenbau“ möchte ich hier mangels eines wirklichen Innovationsgehaltes nur kurz erwähnen, da es Kaminöfen mit Warmwasserführung bereits seit vielen Jahren gibt und der Küchenherd mit Heizeinsatz (was auch immer darunter verstanden wird) ist rein begrifflich nichts Neues, sondern ein alter Hut, der bereits seit vielen Jahren gebaut wird …

Der Elektrokachelofen als ideale Zusatzheizung
ABER, der eigentliche HAMMER unter den „neuesten Entwicklungen im Kachelofenbau“ ist sicherlich der „Elektrokachelofen als ideale Zusatzheizung!
Wie schon einleitend erwähnt, hat der „Solarkachelofen ebenso wenig etwas mit einem Kachelofen zu tun wie der Elektrokachelofen, da beide keine „Kachelöfen“ sind. Denn bei KachelÖfen wird in einem Brennraum Holz verbrannt, um Wärmeenergie zu gewinnen. Diese beiden Kachelöfen (der Solarkachelofen und der Elektrokachelofen) sind lediglich mit einer Überwurfkeramik überzogene Körper, unter deren Oberfläche, einmal in Form von Warmwasser und einmal in Form von Elektroheizmatten, Wärme freigesetzt wird – oder mit anderen Worten – eine Art von „Niedertemperatur Heizkörper“.
Also ist besonders der Begriff „Kachelofen“ beim „Elektrokachelofen“ doch enorm irreführend.
Aber der Zusatz, dass dieser Elektrokachelofen die ideale Zusatzheizung sei, hat mir dann letztlich doch ein lautes Lachen entlockt, da man sich unter einer idealen Zusatzheizung möglicherweise etwas Anderes vorstellt, als einen mit Überwurfkeramik überzogenen Elektrospeicherofen.
Es gibt nämlich zwei Möglichkeiten, weshalb man sich eine Zusatzheizung anschafft.
Die eine ist, dass die Heizung einfach zu schwach ausgelegt ist und man dazuheizen muss. Für diesen Fall ist eine Stromheizung aber leider ein sehr sehr teures Abenteuer. Der zweite Grund für eine Zusatzheizung ist, dass man diese in der Übergangszeit nutzen kann und man unabhängiger ist. Diese Unabhängigkeit bedeutet aber auch, dass man auch dann heizen kann, wenn etwa der Strom ausfällt. Genau das funktioniert aber bei einem Elektrospeicherofen, auch wenn er Elektrokachelofen heißt, NICHT! Also sollte man sich doch als Konsument selbst die Frage stellen, ob für mich der Elektrokachelofen wirklich die ideale Zusatzheizung sein kann, da ich für den ersten Fall einen Elektroheizkörper bereits unter 100 Euro bekomme und im zweiten beschriebenen Fall im Kalten sitze, wenn der Strom ausfällt!

EIN TIPP AN DIE OFENBAUER DA DRAUSSEN
Bitte verkauft die Konsumenten nicht für dumm! 
Lasst es bleiben in der Werbung irrführende Inhalte zu verbreiten - der echte Kachelofen, verfügt als solcher schon über genügend Vorteile, die für sich sprechen. Diese begrifflichen Verwaschungen dienen nur der Allgemeinverwirrung, von der im Endeffekt nur Billiganbieter von Ramsch profitieren, zum Schaden der Konsumenten! 
Langfristig erfolgreicher sind jene Ofenbauer, die dem Kunden nicht versuchen die "eierlegende Wollmilchsau" zu verkaufen, sondern die Konsumenten seriös beraten und gediegenes Handwerk abliefern...

(Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und steht in keinem Zusammenhang zum Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin.)

Donnerstag, 15. März 2012

Cross Label Marketing : corporate communication & strategy consulting

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Freitag, 9. März 2012

Kachelofen ist nicht gleich Kachelofen

Man sagt Kachelofen, aber meint oft etwas ganz anderes

Besonders in Deutschland wird die Bedeutung des Begriffs "Kachelofen" oft mißbraucht. Hier eine kleine Begriffserklärung.


Auf zahlreichen Foren werden immer wieder Fragen zu Kachelöfen gestellt. Und so kommt es, dass eifrig diskutiert wird und man kommt einfach auf keinen gemeinsamen Nenner, da der eine so vollkommen andere Erfahrungen mit seinem Kachelofen gemacht hat als der Andere.
Bei geneauem Hinterfragen habe ich festgestellt, dass der Begriff Kachelofen sehr häufig falsch verwendet wird. Die Ursache dafür liegt vermutlich in der Geschichte des Kachelofens. Ursprünglöich war ein Kachelofen ein Einzelofen, der innen mit Schamotte ausgebaut war, und außen mit glasierten Kacheln verkleidet wurde. Dieser Ofen hat die Wärme sehr lange angehalten (daher wird er auch oft als Speicherofen bezeichnet) und auch sehr wenig Holz verbraucht. Besonders im Alpenraum war der Kachelofen sehr weit verbreitet.
Durch technische Weiterentwicklungen und vor allem auch durch designorientierte Innenarchitektur im 20 Jahrhundert, war der klassische Kachelofen zunehemnds uninteressant geworden, da er einserseits aus Komfortgründen von den Öl-Zentralheitungen ersetzt wurde. Auch das biedere Design des Kachelofens sorgte zusehends dazu, dass er seltener gebaut wurde.
Eine neue Renaissance erlebte der neue "Kachelofen" in den 80 Jahren. Und genau dort begann auch der begriffliche Kauderwelsch rund um den Kachelofen. Aus Designgründen wichen die Kachelflächen mehr und mehr den verputzen Flächen und auch technisch nahm die Vielfalt gewaltig zu. Leider hat es sich eingebürgert, dass weiterhin nahezu alle mit Holz beheizten  Einzelöfen vereinfacht als "Kachelöfen" bezeichnet wurden. Jedoch hat heute ein verputzer Heizkamin technisch und auch leistungsmäßig nichts mehr von einem klassischen Kachelofen.
Daher ist es hilfreich den Ofen als eine Kombination aus zwei Funktionsteilen zu sehen. Einerseits die Heiztechnik und auf der anderen Seiote der Speicher- und Starhlungsmantel. Diese beiden Funktionsteile bestimmen jeden Ofen.
 
Der ursprüngliche Kachelofen war demnach ein sogenannter Grundofen, oder manchmal auch als Speicherofen bezeichnet, obwohl der Begriff Speicherofen technisch etwas ungenau ist, da er auch wieder einen breiteren Interpretationsspielraum erlaubt. Der Grundofen wird zur Gänze individuell geplantz und gebaut. Als Baumaterial kommt Luxit oder Hafnerschamotte zum Einsatz. Befeuert wird der Grundofen im Zeitbrand. Beim Zeitbrand wird die gesamte Holzmenge für die Nennheizzeit (meist 12 Stunden) auf einmal aufgelegt und verbrannt, danach wird der Brennraum dicht verschlossen und der Grundofen gibt die Wärme aüber die Nennheizzeit langsam an den Wohnraum in Form von Strahlungswärme ab.  
Der Speicher und Strahlungsmantel war beim ursprünglichen Kachelofen aus glasierten Kacheln gefertigt. Daher wäre die korrkete Bezeichnung des ursprünglichen Kachelofens "Kachel-Grundofen".
 
Technisch gibt es daneben noch den Heizkamin, oder oft kurz als Kamin bezeichnet und den "Kachelofen-Einsatz" (wobei dieser Begriff auch wieder zur Verwirrung beiträgt, weshalb ich ihn hier als Einsatz bezeichne).
 
Der Kamin besteht aus einem fertigen Heiztechnik teil und wird im Dauerbrand befeuert. Das bedeutet, dass wenn ich Wärme benötige, muss ich Holz nachlegen. Wenn ich nun den Kamin mit einem Kachelmantel umbaue, dann hätte ich einen Kachel-Kamin.
 
Der Einsatz ist technisch dem Grundofen nachempfunden und wird im Regelfall in einem 4-6 Stunden Intervall befeuert. In der Praxis könnte man als von einem "Zwischending" von Grundofen und Kamin sprechen.
Eine übersichtliche technische Aufgliederung findet man auch unter Kachelofen Technik
 
Da aber aus Designgründen die verputzten Flächen immer mehr geworden sind, hat sich aber leider oft auch die Unart eingebürgert, auch rein verputzte Öfen als Kachelöfen zu bezeichnen. Da aber etwa ein vollverputzter Kamin weder qualitativ noch in seiner Funktion etwas gemein hat leidet natürlich auch das Image des echten Kachelofens sehr darunter. Verstärkt wird dieser Imageschaden dadurch, dass sich Anbieter von qualtativ minderwertigen Öfen diese Verallgemeinerung zunutze machen und ihre Billigöfen auch als Kachelöfen anbieten.
 
Besonders bei den verputzten Öfen kommt erschwerend hinzu, dass man nach Fertigstellung des verputzten Teils als Laie kaum mehr die Chance hat zu prüfen, ob der verputzte Teil entsprechend qualitativ ausgeführt wurde. Daher bleibt nur, im Vorfeld mit dem Ofenbauer genau den Aufbau des Speicher- und Strahlungsmantel zu besprechend. Eine Übersicht der geeigneten Materialien finden Sie unter Speicher- und Strahlungsmantel

Freitag, 20. Januar 2012

Kachelofen Infotage 2012 bei Spirit of Fire

Gerade rechtzeitig vor Beginn der Bausaison gibt es bei Spirit of Fire - Scheibelhofer, im steirischen Fürstenfeld, wieder die Kachelofen Infotage. Dabei kan man sich wieder umfassend über das Thema Heizen mit Holz informieren und sich über die neusten Trends und Entwicklungen im modernen Kachelofenbau ein Bild machen!

Kachelofen Infotage 2012
Wann: Fr. 3. -So. 5. Februar 2012
Wo: Spirit of Fire - Scheibelhofer Kachelofen Schauraum, Jahnstraße 5, 8280 Fürstenfeld

Nähere Infos auf Spirit of Fire oder
auf Facebook.