Dienstag, 11. Januar 2011

Der Grundofen

Bersonders in Deutschland herrschen bezüglich der begrifflichen Unterscheidung der unterschiedlichen Ofentypen oft große Missverständnisse. Immer wieder stelle ich fest, dass von "Kachelöfen" gesprochen wird und die einen meinen ein verkachelten Grundofen und andere sprechen von einem Einsatzofen. Daher behandle ich an dieser Stelle jetzt den Grundofen! Die Bezeichnung Grundofen steht für die Ofentechnik, die innen steckt!
Exkurs: Nur wenn die Außenhülle eines Grundofens durchgehend verkachelt ist, würde man korrekterweise von einem Kachelofen sprechen! Eine Ausnahme dabei ist der Spirit of Fire Kachelofen, da dieser auch unter verputzten Flächen einen Kachelmantel hat. In allen anderen Fällen müsste man von einem Putzofen sprechen (leider herrscht bei der Bezeichnung viel Uneinigkeit, die sich zum Teil unseriöse Anbieter zunutze machen, was letzlich dem Ruf des Kachel-Grundofens sehr schadet!

Doch kommen wir zurück zur Ofentechnik eines Grundofens! Der Grundofen wird innen komplett individuell geplant und gebaut. Die Brennraumdimensionierung und der Verlauf der Rauchgaszüge hängen von der Größe und der Form des Grundofens ab. Daher kann der Grundofen auch genau an den Wärmebedarf angepasst werden und bringt genau die geforderte Leistung. Gebaut werden der Feuerraum und die Rauchgaszüge des Grundofens idealerweise mit Luxit oder, wenn es sein muss, mit Hafnerschamotte. Aber Vorsicht bei der Wahl der Schamotte, da es bei Hafnerschamotte sehr große Qualitätsunterschiede gibt!
(Spirit of Fire Werkbild)
An Grafik sehen Sie einen typischen Querschnitt eines Grundofens. Da der Grundofen komplett mit Luxit gebaut wird und sein Mantel meist mit Vollkacheln verkleidet wird, hat ein durchschnittlicher Grundofen etwa 2000 bis 3000 kg (Das Gewicht ist letzlich auch ein Indikator für die Speicherfähigkeit: Je schwerer, desto mehr speichert ein Grundofen).

Befeuert wird der Grundofen im Zeitbrand. Das bedeutet, dass die gesamte Holzmenge für die Nennheizzeit (meist 12 Stunden) auf einmal abgebrannt wird und danach, wenn nur mehr Glut bzw. kleine bläuliche Flammen zu sehen sind, wird der Feuerraum dicht verschlossen und der Grundofen gibt die entstandene Wärme über die Nennheizzeit langsam an den Wohnraum in Form von Strahlungswärme ab. Diese "Absperren" des Kachelofens erfolgt üblicherweise manuell. Allerdings gibt es mittlerweile auch automatische Absperrvorrichtungen, die das dichte Verschließen des Feuerraumes automatisch übernehmen.

Die Vorteile des Grundofens sind:
•Gibt die Wärme überweigend in Form von Strahlungswärme ab (keine Konvektionswärme)
•Geringer Holzverbrauch
•Nur etwa 1-2 Mal Aschentleerung pro Heizperiode

Nachteil:
•Gibt seine erstmalige Wärme mit einer Zeitverzögerung von 1-2 Stunden ab. Dieser Nachteil relativiert sich allerdings bei regelmäßiger Nutzung, da ein Grundofen erst nach zwei bis drei Heizzyklen seine volle Leistungsfähigkeit entfaltet, da dann der gesamte Speicher voll aufgeladen ist und dann oft im Winter nach einem Tag Heizpause noch immer warm ist. Idealerweise sollte man den Grundofen den ganzen Winter über täglich befeuern und somit den ganzen Winter nicht auskühlen.
Weiter Infois zur Kachelofen Heiztechnik gibt es auch bei Spirit of Fire Kachelöfen und Kamine

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